Wie geht's euch?

Vor sechs Wochen hat die ETH Zürich auf Notbetrieb umgestellt. Für die Titelgeschichte des aktuellen ?life?-Magazins haben wir ETH-Angeh?rige gefragt, mit welchen Herausforderungen sie zurzeit konfrontiert sind und wie sie mit ihnen umgehen.

Annegret Kern, Mitarbeiterin im Cybathlon-Team

?Bis jetzt funktioniert das Arbeiten im Homeoffice relativ gut. Aber mit zwei Schulkindern muss man sich gut organisieren: Immer um 9 Uhr steht eine Stunde Schule an, danach versuche ich zu arbeiten. Bei wichtigen Meetings setze ich die Kinder vor den Fernseher oder sie spielen im Garten. Die gr?sste Herausforderung für uns alle und insbesondere für die Kinder ist wohl der fehlende soziale Kontakt.?

Marcel Schuck, Forscher am D-ITET

?Da ich zurzeit nicht an den Laborger?ten Teile für meine Roboterforschung entwickeln kann, muss ich nun nach Alternativen suchen. Glücklicherweise ist es mit Methoden wie dem 3D-Druck einfacher geworden, Prototypen herzustellen. Dies erleichtert es jetzt, neue Quellen für Bauteile zu finden und spornt auch dazu an, bestehende Herangehensweisen zu überdenken.?

Rahel Schmidt, Bachelorstudentin Medizin

?Die Situation bedarf jetzt Einsatz von allen Seiten. Neben dem Homeoffice fürs Studium haben wir in einem interdisziplin?ren Team die Initiative ?Students4Hospitals? auf die Beine gestellt, um hilfsbereite Studierende mit hilfesuchenden Spit?lern zu verbinden. Als Medizinstudentin arbeite ich zudem noch 50% im Kantonsspital Baden an der Front – eine gute und mich erfüllende Abwechslung.?

Norbert Staub, Stv. Kommunikationsleiter und Mitglied im Corona-Krisenstab

?Wir haben in der Hochschulkommunikation nicht selten mit Themen zu tun, die sofortiges Handeln erfordern. Darauf konnten wir auch in dieser Situation aufbauen. Wir haben das Team und zum Teil auch die Kan?le sehr rasch neu strukturiert, fokussieren auf das Thema Corona und setzen einen Schwerpunkt auf interne Kommunikation. So haben wir mit dem Support der Informatikdienste erstmals eine Townhall der Schulleitung ins Web verlegt – mit Erfolg, aber nicht ohne Risiko, denn für einen Test blieb keine Zeit.?

Jrene Müller-Gantenbein, admin. Assistenz im D-BAUG und Vizepr?sidentin PeKo

?Die gr?sste Schwierigkeit ist, dass die Forschungsgruppe und der PeKo-Ausschuss nicht mehr einfach bei mir im Büro vorbeikommen k?nnen. Wir stehen aber in regelm?ssigem Kontakt, sodass ich jederzeit auf ihre Fragen eingehen kann. Natürlich sind Online-Meetings kein Ersatz für den pers?nlichen Kontakt, aber in Zeiten von Corona ist das ein kleines Opfer. Ich spüre viel Teamgeist und Solidarit?t unter uns allen und bin sehr stolz, dass die ETH uns mit ihren Massnahmen so vorbildlich schützt.?

Andreas Wallraff, Professor für Festk?rper-
physik

?Eine Vorlesung für 300 Studierende von zu Hause aus zu halten, war herausfordernd. Ich denke, das hat aber insgesamt gut funktioniert. Dass nun Onlinevorlesungen und
-konferenzen st?rker in den Fokus rücken, k?nnte auch nützlich für die Zukunft sein. So habe ich  kürzlich meinen ersten Vortrag an einer Konferenz in Washington gehalten, ohne dafür reisen zu müssen.?

Rosa Visscher, Doktorandin am D-HEST und Pr?sidentin AVETH

?Für Doktorierende, die zurzeit an ihrer Thesis schreiben und ihre Labors nicht benutzen k?nnen, ist die Situation schwierig. Einige sind unsicher, wie ihre Vertr?ge und Grants weiterlaufen, wenn sie ihre Forschung nicht in der vereinbarten Zeit durchführen k?nnen. Hier versucht der AVETH nun zu vermitteln. Wir kümmern uns aber auch um den sozialen Austausch, damit niemand zu Hause vereinsamt.?

Mark Buschor, Leiter ID Service Desk

?In diesen Tagen sind wir am Service Desk – dem Eingangsportal für IT-Fragen – stark gefordert. Die private Infrastruktur der Mitarbeitenden war uns bis dato unbekannt. Mit viel Flexibilit?t und Kreativit?t konnten wir aber die meisten Probleme l?sen. Und das Gute ist: In Sachen Digitalisierung hat die ETH in den letzten Wochen einen gr?sseren Sprung gemacht als in den letzten fünf Jahren.?

Tierry H?rmann, Pr?sident VSETH

?Dadurch dass keine internen Veranstaltungen mehr stattfinden, ist der normale Betrieb des VSETH stark abgekühlt. Stattdessen kümmern wir uns um besorgte Studierende, die Informationen zum weiteren Verlauf ihres Studiums ben?tigen. Ich spüre vor allem, dass der pers?nliche Kontakt fehlt, weil kleinere Absprachen beim Mittagessen oder einem Feierabendbier entfallen. Es ist deshalb wichtig, dass wir jetzt ein Auge auf die Kommunikation haben.?

Weitere Homeoffice-Impressionen von ETH-Angeh?rigen

Und wie erleben Sie diese Zeit? Teilen Sie Ihre Erfahrungen und diskutieren Sie mit anderen ETH-Angeh?rigen in den Kommentaren.

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