Seit diesem Frühjahr mietet die ETH Zürich gestaffelt zwei Hallen samt den dazugeh?rigen Annex- und Zentralbauten im Innovationspark Zürich (IPZ) für die n?chsten 20 Jahre. Mit dem Entscheid für den Standort will die ETH Zürich die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft f?rdern. Der Innovationspark erfüllt dafür die n?tigen Voraussetzungen: 70 Hektar des ehemaligen Flugplatzes Dübendorf dienen der Forschung, Entwicklung und Innovation. Neben der ETH Zürich befinden sich die Universit?t Zürich und erste Firmen vor Ort. Die Ansiedlung weiterer namhafter Unternehmen ist geplant.
Die ETH nutzt in Zukunft die Halle 3 des IPZ im Rahmen des ?Project Based Learning? für sogenannte Focus- und Competition-Teams, also studentische Teams, die eigene Projekte umsetzen und beispielsweise an internationalen Wettbewerben teilnehmen. Bereits heute verwendet die ETH sechs der zehn Achsen der Halle 3. Neben Projekten der Lehre beherbergt Halle 3 auch bereits Einheiten des Centre for Immersive Wave Experimentation, das einen grundlegend neuen Ansatz zur Erforschung seismischer Wellen entwickelt. Ab 2024 sollen die restlichen vier Achsen der Halle 3 und der Innenausbau der Halle 2 fertiggestellt sein. Im Frühjahr 2026 werden dann auch der Bau der Annex- und Zentralbauten sowie die Hüllensanierung abgeschlossen sein.
Kooperationen mit Industrie
Die ETH will den Ort noch st?rker für den Know-how-Transfer in Richtung Industrie etablieren. Deshalb verfolgt sie in Halle 2 ein anderes Konzept: Im Mittelpunkt stehen hier befristete Kooperationsprojekte zwischen der Industrie sowie Spin-offs und Professorinnen und Professoren samt ihren Forschungsteams. ?Ziel ist es, mittels aktiver Kuration durch uns und aufgrund der besonderen r?umlichen N?he gemeinsam marktreife Produkte zu entwickeln?, erkl?rt Cyril Kubr, zust?ndig für das Projekt beim Vizepr?sidium für Wissenstransfer und Wirtschaftsbeziehungen der ETH. ?Wir planen, dass ab 2025 jeweils drei gr?ssere Projektteams in der Halle nebeneinander arbeiten k?nnen. Diese Projekte sind jeweils auf einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren angelegt?, so Kubr weiter.
IPZ spielt wichtige Rolle für ETH
Für die ETH spielt der Standort IPZ eine wichtige Rolle. W?hrend an den Standorten der ETH im Zürcher Zentrum oder auf dem H?nggerberg die Fl?chen begrenzt sind, steht beim IPZ genügend Platz zur Verfügung. Die beiden Hallen sind jeweils 3000 m2 gross. So werden in Zukunft auch Projekte m?glich, die gr?ssere Fl?chen ben?tigen. Die erw?hnten Competition- und Fokusteams haben eine Gr?sse von bis zu 60 Personen und brauchen für ihre Arbeit entsprechenden Platz.
Gemeinsame Werkst?tten und grosse Testfl?chen
In Halle 3 gibt es eine Art Maker-Space mit gemeinsamer Infrastruktur wie Holz- oder Metallwerkst?tten oder einen Autoklav, in dem Bauteile aus Faserverbundwerkstoff produziert werden wie Fahrzeug-Chassis oder Flugzeug-Flügel. So k?nnen die Teams fast alles gemeinsam produzieren, was sie ben?tigen. Zudem gibt es ausreichend grosse Testfl?chen auf dem Vorfeld vor den Hallen. Zu den bereits vorhandenen Teams geh?ren e-Sling, die Akademische Raumfahrt Initiative Schweiz (ARIS), Swissloop sowie der Akademische Motorsportverein Zürich (AMZ). Ein Team darf je nach Aktivit?t Fl?che bis zu einer Achse von etwa 300 m2 beanspruchen.
Studierende fühlen sich wohl
Die ETH hatte früh Interesse am Standort IPZ bekundet. Die Idee geht auf das Jahr 2016 zurück. ?Die Abteilung Immobilien der ETH Zürich hat das Potential dieses Standorts früh erkannt und über Jahre weiterverfolgt trotz aller Hindernisse?, so Christian Feghali, verantwortlicher Portfoliomanager der Abteilung Immobilien der ETH. ?Wir haben unterschiedliche Ideen und Konzepte vorgelegt und alles darangesetzt, unsere Ideen an dem Ort zu verwirklichen, um neue Formen der Forschung zu erm?glichen. Zudem fühlen sich die Studierenden an dem Ort sehr wohl.?
Der Park will Innovation erm?glichen und Raum schaffen, um Neues auszuprobieren. Im Zentrum stehen die Bereiche Robotik und Mobilit?t, Luft- und Raumfahrt sowie Produktionstechnologien. Die Stiftung Innovationspark Zürich wurde 2015 vom Kanton Zürich, der Zürcher Kantonalbank und der ETH Zürich gegründet. Mittlerweile sind auch die Universit?t Zürich, die Empa, die Gemeinden Dübendorf und Zürich sowie Firmenvertreter im Stiftungsrat vertreten. Das Areal wird sich in der n?chsten Zeit stark entwickeln, u. a. werden sich weitere Firmen ansiedeln. Im besten Fall ergeben sich in Zukunft Synergien mit anderen Einrichtungen und Firmen.