Nagetierschädel aus dem 3D-Drucker für die Ausbildung
Forschende, die an der ETH Zürich neurowissenschaftliche Tierversuche durchführen, k?nnen ihre Handgriffe nun an 3D-gedruckten Modellen üben. Dies kommt dem Tierwohl zugute.

Um das Gehirn und seine unz?hligen Funktionen besser zu verstehen, werden auch Tiere untersucht. Forschende beeinflussen in solchen Versuchen beispielsweise Hirnzellen oder beobachten deren Aktivit?t, w?hrend die Tiere eine Aufgabe l?sen. Dazu ist es n?tig, Stoffe zu injizieren oder eine kleine Diode ins Gehirn zu implantieren, um damit Lichtimpulse ins Gewebe zu leiten oder Aktivit?ten von einzelnen Gehirnzellen abzulesen. Solche anspruchsvollen Eingriffe müssen geübt werden. An der ETH Zürich haben Forschende nun die M?glichkeit, dies an Modellen von Tiersch?deln aus dem 3D-Drucker zu trainieren, bevor sie an toten oder sp?ter an lebenden Tieren üben.

Die schnell und günstig herstellbaren ?bungsmodelle unterstützen und verfeinern die Ausbildung von Tierversuchsdurchführenden. Es k?nnen damit die g?ngigsten Techniken der Neurowissenschaften geübt werden wie Gehirninjektionen oder das Platzieren eines Kopfimplantates. Je mehr Praxis Tierversuchsdurchführende haben, desto mehr kommt das dem Tierwohl zugute.

Die 3D-gedruckten Modelle von M?use- und Rattensch?deln gehen auf eine Arbeit von Forschenden von Roche in Basel zurück. Diese Forschenden ver?ffentlichten die Technik sowie die Anleitungen zum 3D-Druck 2021. Marcy Zenobi-Wong, Professorin für Gewebetechnologie und Biofabrikation an der ETH Zürich, verfeinerte diese Anleitungen und etablierte die Herstellung an der ETH. Die für den 3D-Druck ben?tigten Stützstreben am ?usseren des Sch?dels k?nnen nach der Aush?rtung des Harzes entfernt werden. Zum Schluss wird der Sch?del mit Isolierschaum gefüllt, um damit die Hirnmasse zu simulieren. Bei den Modellen der ETH Zürich wird die Haut nicht nachgeahmt.
Die Sliced-Model-Dateien (.sl1s) für die Druckereinstellungen k?nnen bei der Fachstelle Tierschutz & 3R angefragt werden.
Alle ETH-Forschenden, welche im Bereich der Neurowissenschaften arbeiten, haben einige 3D-gedruckte Modelle zum Testen erhalten. Die Forschenden bewerteten die Modelle als nützlich und realit?tsnah. Daher hat die ETH Zürich entschieden, diese tierfreie ?bungsmethode zentral herzustellen. Dank kontinuierlicher Unterstützung durch Marcy Zenobi-Wong k?nnen alle ETH-Forschenden die von ihnen ben?tigte Anzahl an Maus- und Rattensch?deln kostenlos über die Fachstelle Tierschutz & 3R bestellen.