50-Millionen-Spende für Institut für Theoretische Studien

Die ETH Zürich gründet ein neues Institut für Theoretische Studien, das Top-Wissenschaftler aus der ganzen Welt zu Forschungsaufenthalten einl?dt. M?glich wird dies durch zwei ?usserst grosszügige Spenden von ETH-Alumnus Max R?ssler sowie der Walter Haefner Stiftung an die ETH Zürich Foundation von je 25 Mio. Franken.

Die ETH Zürich hat seit ihren Anf?ngen grosse Theoretiker in den eigenen Reihen. Wissenschaftler wie Albert Einstein, Wolfgang Pauli, Hermann Weyl, Niklaus Wirth und viele mehr haben in Zürich gelehrt, geforscht und die theoretischen Grundlagen in Physik, Chemie, Mathematik und Informatik erweitert und damit schliesslich zu bedeutenden Innovationen beigetragen. Die Bedeutung der Mathematik hat in der technisierten und digitalisierten Welt weiter zugenommen. Vieles in unserem Alltag basiert auf mathematischen Prinzipien, ohne dass wir uns dessen bewusst w?ren. Die GPS-Technologie, die in jedem Smartphone steckt, w?re ohne Albert Einsteins allgemeine Relativit?tstheorie ebenso undenkbar wie die moderne Informationstechnologie ohne die Quantenmechanik oder Speichermedien wie DVDs ohne die fehlerkorrigierenden Codes, die auf der Zahlentheorie basieren.

Das neue Institut für Theoretische Studien (ETH-ITS) soll an diese Tradition der Theoriebildung anknüpfen und die ETH in ihren wissenschaftlichen Fundamenten st?rken. ETH-Pr?sident Ralph Eichler verfolgt seit einiger Zeit Pl?ne, ein Zentrum für Theoretische Studien zu schaffen, an dem sich die besten K?pfe austauschen k?nnen. Dank zwei grosszügigen Schenkungen k?nnen wir unsere Pl?ne für ein neues Institut nun endlich umsetzen, kommentiert Ralph Eichler, und fügt an: ?Für das Vertrauen in die ETH und für ihre Weitsicht gebührt den Donatoren, Max R?ssler und der Walter Haefner Stiftung, ein herzliches Dankesch?n.?

Eine Art permanentes Weltklasse-Meeting

Das neue Institut für Theoretische Studien l?dt Top-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler aus der Mathematik, den Theoretischen Naturwissenschaften sowie der Theoretischen Informatik an die ETH Zürich ein und bietet Ihnen einen Forschungsaufenthalt von bis zu einem Jahr an. Vier bis sechs solcher ?Senior Fellows? sollen sich mit ETH-Forschenden und Studierenden austauschen und durch ihre Pr?senz den Hochschulstandort Zürich zus?tzlich befruchten und stimulieren.

Auf einen kurzen Nenner gebracht, ?will die ETH mit dem neuen Institut eine Art permanentes Weltklasse-Meeting für Forschende organisieren?, bemerkt Ralph Eichler in Anlehnung an den bekannten Anlass, der jedes Jahr die weltbesten Leichtathletinnen und -athleten nach Zürich bringt. Die Fellows sollen auf Empfehlung eines wissenschaftlichen Beirates an die ETH kommen und in gr?sstm?glicher Freiheit ihrer Forschung nachgehen k?nnen. Nebst diesen erfahrenen ?Senior Fellows? k?nnen sich auch jüngere herausragende Wissenschaftlerin-nen und Wissenschaftler für einen Aufenthalt am ETH-ITS bewerben.

Am Anfang der Wertsch?pfungskette

Seit mehreren Jahren investiert die ETH Zürich stark in interdisziplin?re Forschungszentren. Entstanden sind Kompetenzzentren für ein Integratives Risikomanagement, für ein Weltern?hrungssystem, für Nachhaltiges Bauen, Medizintechnik etc. Diese Zentren, die oft in enger Zusammenarbeit mit Industrie und weiteren Partnern realisiert wurden, zielen darauf ab, neue Ans?tze zu entwickeln, um dr?ngende gesellschaftliche Fragen zu l?sen. Die Idee des neuen Instituts hingegen, so der ETH-Pr?sident, stehe am Anfang der wissenschaftli-chen Wertsch?pfungskette. Das Institut werde durch seine Fellows die theoretische Grundlagenforschung an der ETH st?rken.

Beitrag für ETH und darüber hinaus

Das neue Institut nimmt innerhalb der ETH Zürich eine Sonderstellung ein und ist dem Pr?sidenten direkt unterstellt. Es erg?nzt den für den ETH-Bereich gültigen Leistungsauftrag des Bundes und wird mit privaten Mitteln finanziert. Die ETH Zürich Foundation fand zwei G?nner, die sich für die Idee des ETH-ITS begeistern liessen: Max R?ssler und Martin Haefner, die beide an der ETH Mathematik studiert haben und mit ihrer Alma Mater bis heute verbunden sind.

?Mit dem Engagement zugunsten von Forscherinnen und Forschern von Weltruf m?chten wir die Bestrebungen der ETH unterstützen, in der theoretischen Grundlagenforschung noch vermehrt die Massst?be zu setzen?, sagt Martin Haefner als Vertreter der Walter Haefner Stiftung. Max R?ssler erg?nzt: ?Die ETH hat mich stark gepr?gt. Es ist mir eine noble Verpflichtung, der Hochschule etwas zurückzugeben und mitzuhelfen, dass die ETH weiterhin die besten Talente anziehen und neue Impulse auch in der Grundlagenforschung setzen kann.?

Erster Instituts-Direktor ernannt

Das neue Institut wird im Stadtzentrum seine R?ume beziehen. Operativ geleitet wird das ETH-ITS von einem Direktor, dem ein wissenschaftlicher Beirat, bestehend aus Vertretern der ETH und externen Wissenschaftlern, zur Seite steht. Ralph Eichler hat den ersten Direktor des neuen ETH-ITS bereits ernannt; es ist Giovanni Felder, seit 1996 ordentlicher Professor für Mathematik an der ETH Zürich. Die beiden Donationen legen das Fundament für eine vision?re Idee, die den Ruf der ETH Zürich als Ort des freien wissenschaftlichen Denkens international st?rken und auch auf die Schweiz ausstrahlen wird, kommentiert ETH-ITS-Direktor Giovanni Felder.

Weitere Informationen

Die Walter Haefner Stiftung ist eine F?rderstiftung der Familie von AMAG-Gründer Walter Haefner, die gemeinnützige Aktivit?ten im wissenschaftlichen, kulturellen oder karitativen Bereich unterstützt. Die Walter Haefner Stiftung hat in der Vergangenheit bereits mehrmals die ETH Zürich über Donationen an die ETH Zürich Foundation unter-stützt. Walter Haefners Sohn Martin studierte an der ETH Zürich Mathematik, wo er 1980 abschloss. Bis 2005 war er als Mittelschullehrer t?tig. Seither ist Martin Haefner als Executive Chairman für die Unternehmensgruppe Careal/AMAG verantwortlich. Er ist ebenfalls Vizepr?sident des Stiftungsrates der Walter Haefner Stiftung.

Dr. Max R?ssler studierte an der ETH Mathematik und doktorierte 1966 ebenfalls an der ETH. Nach einem Forschungsaufenthalt an der Harvard University kehrte Max R?ssler an die ETH zurück, wo er w?hrend rund zehn Jahren als Forscher und Lehrbeauftragter t?tig war. Anschliessend wechselte er in die Privatindustrie und machte sich einen Namen als erfolgreichen Portfoliomanager in der Verm?gensverwaltung. Bereits 2007 hatte er die ETH Zürich Foundation grosszügig unterstützt. Seit 2009 zeichnet die ETH Zürich einmal j?hrlich eine herausragende junge Professorin oder einen Professor mit dem R?ssler Preis aus. ?bergeben wird der R?ssler-Preis jeweils am exklusiven Thanksgiving Anlass der ETH und der ETH Zürich Foundation.

Die ETH Zürich Foundation ist Brückenbauer zwischen Unternehmen, Privatpersonen, Stiftungen und der ETH Zürich. Als die führende Technologie- und Wissenschaftsstiftung unterstützt sie die Hochschule bei der Erreichung ihrer strategisch wichtigsten Ziele in Lehre und Forschung. Für die F?rderpartner entsteht ein vorteilhafter Zugang zu grossartigen und mutigen Kollaborationen mit einer der weltweit besten Hochschule und die M?glichkeit, gemeinsam Grenzen zu verschieben. externe Seitewww.ethz-foundation.ch

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