Neues Zentrum für Bildgebung in der Biomedizin
Mit dem Zentrum EXCITE bündeln ETH Zürich und Universit?t Zürich ihre Expertise im Bereich bildgebender Verfahren in der Biomedizin. Ein Ziel ist es, neue Ideen aus der Grundlagenforschung m?glichst schnell in die klinische Praxis zu überführen. Am Samstag wird das Zentrum offiziell er?ffnet.
Die ETH Zürich und die Universit?t Zürich er?ffnen am Samstag offiziell ein neues Kompetenzzentrum für bildgebende Verfahren in der Biomedizin. Die Er?ffnung findet im Rahmen eines Wissenschaftssymposiums statt. Operativ ist das neue Zentrum mit dem Namen EXCITE (Experimental and Clinical Imaging Technologies) Zürich bereits seit dem 1. Januar 2014.
Das Kompetenzzentrum vereint über 50 Professoren und Wissenschaftler von ETH, Universit?t und Universit?tsspital Zürich. ?Ihnen dient das Zentrum als Plattform, welche nicht nur die Forschung im Bereich der bildgebenden Verfahren in der Biomedizin unterstützt, sondern auch hilft, neue Technologien aus den Labors der Hochschulen m?glichst schnell in die Klinik zu bringen?, sagt Sebastian Kozerke, Professor für Bioimaging an der Universit?t Zürich und Privatdozent an der ETH Zürich sowie Sprecher des Steuerungsausschusses von EXCITE.
Arteriosklerose als erster Schwerpunkt
In der Forschungsf?rderung setzt das Kompetenzzentrum gezielt Schwerpunkte, um wichtige Projekte vorantreiben zu k?nnen. Das erste Schwerpunktprojekt befasst sich mit der Krankheit Arteriosklerose. ?Bildgebende Verfahren sind bei Arteriosklerose von grosser Bedeutung?, erkl?rt Kozerke. Denn damit k?nne die Erkrankung bereits in einem Frühstadium erkannt werden, bevor es zu lebensbedrohenden Ereignissen wie einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall komme.
Doch nicht nur bei der Früherkennung der Krankheit spielten bildgebende Verfahren eine wichtige Rolle, sagt Kozerke. Auch bei der Entwicklung von neuen Medikamenten würden sie immer wichtiger. Beispielsweise würden heute auch Medikamententests in Versuchstieren mit Bildgebung überwacht, um zu entscheiden, ob ein neuer Therapieansatz erfolgreich ist. Die Wissenschaftstagung am Samstag, die zur Er?ffnung von EXCITE stattfindet, und zu der internationale Experten eingeladen sind, steht deshalb ganz im Zeichen der Arteriosklerose.
Vom Molekül bis zur Anatomie
Das neue Zentrum deckt ein riesiges Spektrum der Bildgebung ab – von der molekularen bis zur anatomischen Ebene. Mit der Elektronen-, Licht- oder R?ntgenmikroskopie k?nnen allerkleinste Details sichtbar gemacht werden, bei Arteriosklerose sind beispielsweise hochaufl?sende Bilder von Gef?sswandver?nderungen (Plaques) in Gewebeproben interessant. Mit der Magnetresonanztomografie (MRI) hingegen k?nnen ganze Organe untersucht werden. Forschende nutzen dies, um beispielsweise den Blutfluss im schlagenden Herzen nachvollziehen zu k?nnen. Und nuklearmedizinische bildgebende Verfahren wie die Positronen-Emissions-Tomografie (PET) sind heute in der Krebsdiagnostik wichtig, kommen aber auch immer h?ufiger in der Erforschung und Entwicklung neuer Medikamente zum Einsatz, etwa in Tiermodellen. Mit PET k?nnen Forschende radioaktiv markierte Moleküle im K?rper lokalisieren und so auch deren Aufnahme in den K?rper sowie deren Abbau genau verfolgen.
Eine wichtige Aufgabe des Zentrums ist auch die Vernetzung von Wissenschaftlern, die neue bildgebende Verfahren erforschen und entwickeln, darunter Physiker und Ingenieure, mit solchen, welche die Methoden nutzen, also Mediziner und Forschende der Lebenswissenschaften. ?Wir m?chten dazu beitragen, dass Ingenieure und Mediziner eine gemeinsame Sprache finden?, so Kozerke.
Aus- und Weiterbildung f?rdern
Geplant sind unter anderem Aus- und Weiterbildungsangebote, etwa ein MD-PhD-Programm, in welchem Mediziner nach dem Staatsexamen einen naturwissenschaftlichen Doktortitel im Bereich der biomedizinischen Bildgebung erwerben k?nnen. Solche MD-PhD-Programme sind aus dem angels?chsischen Raum bekannt und dort sehr erfolgreich. Eine bereits existierende und erfolgreiche internationale Summer School in biomedizinischer Bildgebung für Doktorierende der Ingenieur-, Natur-, und Lebenswissenschaften wird von EXCITE Zürich weitergeführt.
EXCITE wird von der ETH und der Universit?t Zürich geführt und ist auch unter dem Schirm der Organisation Hochschulmedizin Zürich, in welcher die ETH Zürich, die Universit?t Zürich und das Universit?tsspital Zürich zusammenarbeiten. EXCITE l?st das bisherige Zentrum CIMST ab, das Ende 2013 zu einem planm?ssigen Ende kam. W?hrend CIMST auch bildgebende Verfahren in anderen wissenschaftlichen Disziplinen, etwa der Geologie, zum Thema hatte, liegt beim Nachfolgezentrum EXCITE der Fokus auf der Bildgebung für biomedizinische Fragestellungen.