Universität Zürich beteiligt sich an CSCS-Supercomputer

Ob die Modellierung des Klimawandels oder die Simulation des Finanzmarktverhaltens: Viele Fragestellungen, deren L?sungen ohne Supercomputer unm?glich waren oder monatelang gedauert h?tten, k?nnen auf einem Supercomputer in wenigen Tagen bearbeitet werden. Das CSCS ist eine Service- und Forschungseinheit der ETH Z¨¹rich in Lugano, welche solche technischen und wissenschaftlichen Dienstleistungen f¨¹r die Schweizer Forschungsgemeinschaft im Bereich von High-Performance Computing (HPC) unterst¨¹tzt.

Um zus?tzliche Rechenressourcen f¨¹r die Nutzer bereitzustellen, hat das CSCS Anfang 2014 beschlossen, sein bestehendes Angebot mit dem Kauf eines Supercomputers der Marke Cray (Multi-Core-Cray XC40) zu erweitern. ?Dabei handelt es sich um eine Erweiterung unserer bestehenden Cray XC Plattform, die wir Piz Dora genannt haben?, sagt CSCS-Mediensprechern Angela Detjen. Piz Dora habe eine maximale Leistung von 1,258 Petaflops - ein Petaflop ist gleich 1¡®000¡®000¡®000¡®000¡®000 (eine Billiarde) Rechenschritte pro Sekunde.

Die Universit?t Z¨¹rich geht nun eine Forschungskooperation mit der ETH Z¨¹rich und dem CSCS ein, um Piz Dora auch ihren Forschenden zur Verf¨¹gung zu stellen. Um den high-performance computing-Bed¨¹rfnissen der Forschenden gerecht zu werden, wird der Supercomputer des CSCS den Schr?dinger-Supercomputer der Universit?t Z¨¹rich ersetzen.

?Wir st?rken damit die Kooperation zwischen ETH und Universit?t Z¨¹rich?, sagt Roman Boutellier, Vizepr?sident f¨¹r Personal und Ressourcen an der ETH Z¨¹rich. ?Dank der Beteiligung k?nnen wir unsere Fixkosten ¨¹ber ein gr?sseres Rechenvolumen verteilen und die Universit?t Z¨¹rich muss selber weniger in teure Infrastruktur investieren. Auch weitere Kooperationen mit anderen Universit?ten und Fachhochschulen sind denkbar.?

Sicherer Zugang zu Supercomputern

?Durch die Zusammenarbeit haben die Forschungsgruppen der Universit?t Z¨¹rich gesicherten Zugang zu qualitativ hochwertiger Supercomputing-Infrastruktur auch f¨¹r die Entwicklung und Lehre?, sagt Daniel Wyler, Prorektor Medizin und Naturwissenschaften an der Universit?t Z¨¹rich.

Forschungsgruppen der Universit?t Z¨¹rich stellen bereits seit Jahren eine der gr?ssten Nutzergruppen der Rechensysteme am CSCS. Zugang zu diesen Systemen muss beantragt werden, die Rechenzeit wird kompetitiv nur an die besten Projekte vergeben. ?Zu den erfolgreichsten Antragstellern und damit regul?ren Nutzern des CSCS geh?ren Forschungsgruppen der Universit?t Z¨¹rich aus der Physik, Astrophysik, Chemie, Biochemie und Mathematik. Es gibt aber auch eine Forschungsgruppe aus der Anthropologie ¨C in einem Projekt werden Migrationsmodelle von Neandertalern simuliert?, sagt Daniel Wyler.

Mit dem Ersatz des lokalen Schr?dinger-Systems durch ein System am CSCS sinkt die Schwelle, die neuen Algorithmen auf die kompetitiven Grossrechner am CSCS zu ¨¹bertragen und es m¨¹ssen auch weniger Daten zwischen Z¨¹rich und Lugano ¨¹bermittelt werden.

Neue Abteilung der Informatik

Aufgrund der zunehmenden Notwendigkeit f¨¹r Berechnungen, Datenanalyse und Simulation in Forschung und Wissenschaft hat die Universit?t Z¨¹rich bereits im Januar die Abteilung ?Service and Support for Science IT?, kurz S3IT gegr¨¹ndet. Sie hilft Forschenden aller Fakult?ten bei der Nutzung von Grossrechnern und der Datenverwaltung und soll dazu beitragen, dass die Forschung der Universit?t Z¨¹rich international kompetitiv bleibt. ?Unsere Experten im S3IT arbeiten bereits intensiv mit den Experten des CSCS zusammen. Sie testen das neue System, damit es zeitgerecht am Anfang des n?chsten Jahres f¨¹r die Forschenden zur Verf¨¹gung gestellt werden kann?, sagt Daniel Wyler. ?Sind die Tests erfolgreich, k?nnen alle heutigen Nutzer von Schr?dinger bald schon direkt am CSCS rechnen.?

Start am 1. April

Am CSCS ist man bereits seit Anfang November daran, die notwendige Arbeitsumgebung einzurichten und hat das System f¨¹r Testnutzer freigegeben. ?Ab Januar 2015 wird das System einem gr?sseren Nutzerkreis zur Verf¨¹gung gestellt?, sagt CSCS-Sprecherin Angela Detjen. Per 1. April gehe es in die normale Produktion ¨¹ber.

Neben der Universit?t Z¨¹rich hat sich an Piz Dora auch die EPFL mit dem Nationalen Forschungsschwerpunkt ?Marvel - Materials¡¯ Revolution: Computational Design and Discovery of Novel Materials? beteiligt.