Zürich will Haut-Spitzenforschung ausbauen

Ein neues interdisziplin?res Grossprojekt des Verbunds ?Hochschulmedizin Zürich? bündelt die Hautforschung in Zürich. Der Standort soll damit zu einem weltweit führenden Zentrum in diesem Bereich werden.

Haut
Die Haut ist das gr?sste Organ des Menschen. (Bild: Flickr / Tom Tetro)

Naturwissenschaftlerinnen, Ingenieure und ?rzte der ETH Zürich, der Universit?t sowie mehrerer universit?rer Kliniken in Zürich werden in Zukunft gemeinsam neue Therapien und Diagnoseverfahren für Hautkrankheiten und Wundheilungsst?rungen  entwickeln und die Grundlagen dieser Erkrankungen erforschen. Ihr Grossprojekt ?Skintegrity? wird neues Flagship-Projekt von ?Hochschulmedizin Zürich? (siehe Kasten). Es wird mit einer Million Franken als Anschubfinanzierung gef?rdert, wovon je die H?lfte an die ETH und die Universit?t Zürich geht. Offiziell startete Skintegrity am 1. Oktober.

Aufbruchstimmung

?Bereits bei der Planung dieses Grossprojekts hat sich gezeigt, dass sich die beteiligten Projektleiter sehr gut verstehen?, freut sich Sabine Werner. Sie ist Professorin für Zellbiologie an der ETH Zürich und Leiterin von Skintegrity und betreibt bereits seit vielen Jahren Grundlagenforschung über die Haut. Co-Leiter ist Lars French, Professor und Direktor der Dermatologischen Klinik am Universit?tsspital Zürich. So herrsche derzeit unter den Hautforschern in Zürich Aufbruchsstimmung, sagt Werner. ?Jeder einzelne der beteiligten Wissenschaftler bringt die Motivation mit, Zürich zu einem der weltweit führenden Zentren im Bereich der Hautforschung zu machen.?

Jetzt schon gibt es an der ETH Zürich und an den hiesigen universit?ren Einrichtungen eine grosse Expertise in der Hautforschung, sowohl in der Grundlagenforschung als auch in der klinischen Anwendung. ?Durch das Projekt Skintegrity kann der Hautforschungsstandort Zürich seine interdisziplin?re St?rke weiter ausbauen?, sagt Werner. Das Projekt werde nicht nur der Intensivierung der Forschung in Zürich dienen, sondern auch für die Medizinaltechnikindustrie, die Biotechnologie und die Pharmaindustrie in der Schweiz wichtige Impulse geben.

Ingenieurbereich effizient eingebunden

Durch das Flagship-Projekt sollen verschiedene Forschungsteams in Zürich neue Kooperationen eingehen, bestehende werden verst?rkt. ?Neu ist ausserdem, dass der Ingenieurbereich, in dem die ETH Zürich besonders stark ist, eng in die Zusammenarbeit einbezogen wird?, sagt Detlef Günther, Vizepr?sident Forschung und Wirtschaftsbeziehungen der ETH Zürich. ?Die Universit?t Zürich bringt zusammen mit dem Universit?tsspital und dem Kinderspital mit teilweise bereits in der Klinik erprobten L?sungen die medizinische Expertise für die Translation von der Forschung in die klinische Anwendung ins Projekt ein?, so Christoph Hock, Prorektor Medizin und Naturwissenschaften der Universit?t Zürich.

Die Interdisziplinarit?t von Skintegrity soll sich auch positiv auf die Ausbildung von ?rzten, Grundlagenwissenschaftlern und Ingenieuren auswirken. ?Die Jungforscherinnnen und -forscher, die jetzt ins Projekt einsteigen, bekommen erstmals in diesem Feld eine wirklich interdisziplin?re Ausbildung?, sagt Werner.

Künstliche Haut und Bildgebung für Lymphgef?sse

Skintegrity umfasst zehn Teilprojekte, an denen insgesamt 26 Forschungsgruppenleiter beteiligt sind. ?Unter diesen Teilprojekten sind bewusst solche, die bald anwendungsreif sind. Es ist ein Ziel von Skintegrity, einige dieser Projekte aus den Bereichen Therapie und Diagnostik in den n?chsten Jahren zu den Patienten zu bringen?, sagt Werner. Drittes Standbein von Skintegrity ist die Grundlagenforschung. Damit m?chten wir sicherstellen, dass im Rahmen des Projekts auch mittel- und l?ngerfristig neue Therapie- und Diagnoseans?tze gefunden werden.

Unter den Projekten von Skintegrity sind beispielsweise solche zur Herstellung von künstlicher Haut für Transplantations- oder Forschungszwecke sowie ein Projekt zur Messung von mechanischen Eigenschaften der Haut, um damit auf nicht-invasive Weise frühzeitig fibrotische Hauterkrankungen zu diagnostizieren. In einem weiteren Projekt entwickeln die Forschenden ein Bildgebungssystem zur frühzeitigen Diagnose von Lymphgef?sserkrankungen. Und schliesslich führen  die Wissenschaftler Grundlagenforschungsprojekte durch, die moderne biologische Methoden nutzen, um die Mechanismen von gest?rter Wundheilung sowie die Parallelen von Wundheilung und Krebsentstehung zu untersuchen.

Mittelfristig m?chten die Initianten das Projekt über den Standort Zürich hinaus ?ffnen. ?Auch an anderen Schweizer Hochschulen gibt es hervorragende Hautforscher und Haut?rztinnen. Wir suchen derzeit nach M?glichkeiten, diese Spitzenkr?fte sowie die Industrie in das Projekt einzubeziehen?, sagt ETH-Professorin Werner. Ausserdem sei geplant, weitere Finanzierungsquellen zu erschliessen, um das Projekt langfristig zu sichern.

Hochschulmedizin Zürich und
ihre Flagship-Projekte

?Hochschulmedizin Zürich? ist ein Verbund von ETH Zürich, der Universit?t Zürich und den hier angesiedelten universit?ren Spit?lern. Er hat zum Ziel, zwischen diesen Institutionen die interdisziplin?re Zusammenarbeit in den Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und der klinischen Anwendung zu f?rdern. Neben andern F?rdermassnahmen initiiert Hochschulmedizin Zürich pro Jahr unter dem Begriff Flagship-Projekt ein vision?res Grossprojekt. Bereits laufende Flagship-Projekte sind externe SeiteZurich Heart und externe SeiteZurich Exhalomics.

externe Seitewww.hochschulmedizin.ch

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