Administrativuntersuchung eingeleitet

Die ETH Zürich leitet eine Administrativuntersuchung aufgrund der Vorwürfe im Departement Physik ein. Die Schulleitung hat bereits in der ersten Jahresh?lfte Sofortmassnahmen wie den Schutz der Doktorierenden und die Stilllegung des Instituts für Astronomie getroffen. Die Untersuchung soll jetzt die Verh?ltnisse im früheren Institut für Astronomie vertieft analysieren. Es k?nnen auch weitere Massnahmen vorgeschlagen werden.

Die Schulleitung der ETH Zürich hat beschlossen, eine unabh?ngige Administrativuntersuchung aufgrund der Vorwürfe im früheren Institut für Astronomie zu er?ffnen. Ziel der Untersuchung ist es, die Verh?ltnisse und Abl?ufe innerhalb der betroffenen Bereiche sowie das Verhalten der beteiligten Personen zu überprüfen. ETH-Pr?sident Lino Guzzella zum Entscheid: ?Die formelle Administrativuntersuchung erlaubt uns, noch genauer hinzuschauen und zu entscheiden, ob noch weitere Massnahmen getroffen werden sollen?. Die ETH-Schulleitung beauftragt in den n?chsten Tagen eine externe Fachperson mit der Durchführung der Administrativuntersuchung.

Oberstes Ziel: Schutz der Doktorierenden

Im Februar 2017 wurde die Schulleitung von den Ombudspersonen und von anderen ETH-Angestellten über Vorwürfe von mehreren Doktorierenden gegen eine Professorin informiert. Gem?ss diesen Vorwürfen soll die Professorin vielen ihren Doktorierenden gegenüber ein ungenügendes Führungsverhalten an den Tag gelegt haben. Die ETH Zürich verlangt von allen Führungspersonen, dass sie respektvoll mit den Mitarbeitenden umgehen. ?Die Vorwürfe stehen in klarem Widerspruch zu dem, was wir von unseren Professoren und Professorinnen erwarten, deshalb haben wir schnell gehandelt?, so Lino Guzzella. Innert kürzester Frist wurden die betroffenen Doktorierenden auf deren Wunsch bereits im M?rz einer anderen Betreuungsperson zugeteilt.

Gleichzeitig hat die Schulleitung die Professorin mit den Vorwürfen konfrontiert und angeh?rt. Anschliessend wurden konkrete Massnahmen vereinbart bzw. angeordnet. Insbesondere wurde ein System zum Schutz zukünftiger Doktorierender etabliert. Sollte die Professorin in Zukunft wieder Doktoranden betreuen, wird sie dabei eng begleitet.

Kein Professoren-Ehepaar im gleichen Institut

Die personelle Konstellation am Institut für Astronomie war rückblickend betrachtet ungünstig, weil die Professorin und ihr Ehemann am gleichen Institut im Professorenstatus angestellt waren. Deshalb wurde das Institut für Astronomie im August stillgelegt, die beiden Stellen des Ehepaars als selbst?ndige Professuren weitergeführt und die übrigen Teile des Instituts für Astronomie ins neue Institut für Teilchen- und Astrophysik integriert. Nach der Analyse der verfahrenen Situation ging es darum, die unglückliche personelle Konstellation m?glichst schnell aufzul?sen und die Situation damit zu kl?ren. Das Professoren-Ehepaar wurde bereits 2002 berufen. Heute w?re eine solche Konstellation innerhalb des gleichen Instituts nicht mehr m?glich.

Vertiefende Administrativuntersuchung

Der ETH-Rat, das Aufsichtsgremium der ETH Zürich, hat sich mit der Situation rund um das Institut für Astronomie befasst. Der ETH-Rat würdigte im September das korrekte und zeitnahe Vorgehen der ETH Zürich sowie die getroffenen Massnahmen. Gleichzeitig war er der Meinung, dass die ETH Zürich in einem n?chsten Schritt eine zus?tzliche Administrativuntersuchung durchführen solle.

Nachdem die Situation im Departement mit den Sofortmassnahmen entsch?rft worden ist, folgt die ETH Zürich nun ihrem Aufsichtsgremium. Es geht um eine vertiefte Analyse der Vorkommnisse. Ein Fokus liegt auf der Frage, wie noch besser sichergestellt werden kann, dass Meldungen über ein angeblich mangelhaftes Führungsverhalten rasch innerhalb der Organisation nach oben eskalieren k?nnen und in gravierenden F?llen auch rechtzeitig zur Schulleitung gelangen. Bis zum Abschluss der laufenden Untersuchung und der Kenntnisnahme durch den ETH-Rat kann die ETH Zürich in dieser Angelegenheit keine weiteren Auskünfte geben.

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