Heimat der Drohnen

In dieser Woche setzt das externe Seite Weltwirtschaftsforum Drohnen ganz oben auf seine Agenda ¨C mit dem Treffen des Drone Innovators Network an der ETH Z¨¹rich. Die geplanten Diskussionen decken das gesamte Spektrum der Drohnennutzung in der Gesellschaft ab, von der Luftverkehrspolitik bis hin zu Paketlieferungen in st?dtischen Gebieten. Dabei wird auf den Nutzen von Drohnen aber auch auf ihre potenziellen Risiken eingegangen.

In seiner Begr¨¹ssungsansprache erinnerte ETH-Pr?sident Lino Guzzella an die lange Tradition der unbemannten Luftfahrzeugforschung an der ETH Z¨¹rich. Bereits Mitte der 80er Jahre startete sie mit einem autonomen Hubschrauberprojekt im Departement Maschinenbau. Seitdem haben ETH-Forschende Pionierarbeit geleistet, um die Drohnenforschung, die so unterschiedliche Bereiche wie Luftfahrt und Landwirtschaft beeinflusst, voranzubringen.

Das Drohnen-?kosystem in der Schweiz

?Die Schweiz ist heute in der Drohnen-Technologie f¨¹hrend?, so Bundesr?tin Doris Leuthard in ihrer Er?ffnungsrede am Drone Innovators Network. F¨¹r die Vorsteherin des UVEK beruht die F¨¹hrungsrolle der Schweiz bei Drohnen auf ?innovativen Unternehmen und Hochschulen sowie einer pragmatischen Regulierung seitens der Beh?rden, welche die Bed¨¹rfnisse von Forschung und Entwicklung ber¨¹cksichtigt. Dadurch entsteht in der Schweiz ein Umfeld, das f¨¹r Start-ups, Unternehmen und Forschung gleichermassen attraktiv ist.?

?Die Schweiz besitzt eine Innovationskultur, mit der sie f¨¹r den globalen Wettbewerb gut ger¨¹stet ist?, findet Raffaello D¡¯Andrea, Professor f¨¹r dynamische Systeme und Regelungstechnik an der ETH. Denn die Schweiz ist im Bereich Drohnen nicht nur technologisch f¨¹hrend, sie ist auch bei der Entwicklung entsprechender Gesetze ganz vorne mit dabei. Die Schweizer Innovatoren haben dank der Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen im Schweizer Bundesamt f¨¹r Zivilluftfahrt (BAZL), Unternehmen wie SkyGuide und anderen Beteiligten in Industrie und Forschung direkten Zugang zu politischen Entscheidungstr?gern.

Dar¨¹ber hinaus geniesst das Drohnen-?kosystem in der Schweiz auch im Hinblick auf den Schutz und die Lizenzierung geistigen Eigentums g¨¹nstige Rahmenbedingungen. In Verbindung mit gut ausgebildeten und hochmotivierten Arbeitskr?ften, flexiblen Arbeitsgesetzen und einer langen Tradition als innovativer Technologiestandort ist die Schweiz somit bestens ger¨¹stet, bei kommerziellen Drohnentechnologien eine weltweite F¨¹hrungsrolle zu ¨¹bernehmen.

In den Labors

Die ETH Z¨¹rich ist im Epizentrum der innovativen Schweizer Drohnentechnik und widmet der Drohnenforschung ganze Laboranlagen und Forschungsinstitute. Weshalb investieren Universit?ten Zeit und Steuergelder in Drohnen? Ein Blick in die Labore der ETH l?sst den Wert der Drohnenforschung und ihr Potenzial f¨¹r n¨¹tzliche Anwendungen in unserer Gesellschaft erkennen.

?Roboter leben und lernen? in der Flying-Machine-Arena der ETH Z¨¹rich, in der D¡®Andrea und sein Team dynamische Systeme und Regelungstechnik erforschen. Mit Quadrokoptern als Forschungsplattform entwickeln sie Algorithmen und loten die Grenzen komplizierter aerodynamischer Effekte aus. Eine ihrer wichtigsten Entwicklungen ist eine ?ausfallsichere? Technologie, die das ETH-Spin-off Verity Studios mittlerweile lizenziert hat. Diese ausfallsichere Technologie sorgt daf¨¹r, dass moderne Multi- und Quadrokopterdrohnen sicher und zuverl?ssig betrieben werden k?nnen.

Die Grundlage f¨¹r diese Technologie ist ein Algorithmus, der der Drohne, die sich nach einem Motorausfall in einer Drehbewegung befindet, sagt, wie sie sich selbst stabilisieren und sicher und kontrolliert landen kann. Die Wirksamkeit dieses Systems konnte Verity Studios bei seiner Arbeit f¨¹r das Broadway-Musical Paramour des Cirque du Soleil demonstrieren. Mehr als 7¡®000 autonome Fl¨¹ge wurden bei den Vorstellungen ohne einen einzigen Sicherheitsvorfall durchgef¨¹hrt. Egal ob Fotoaufnahmen, kommerzielle Aufgaben oder industrielle Anwendungen: Drohnen werden zu einem immer gewohnteren Bild am Himmel und ihre Sicherheit r¨¹ckt mehr und mehr in den Fokus der Forschung.

Das Labor f¨¹r autonome Systeme der ETH Z¨¹rich gef¨¹hrt von Prof. Roland Siegwart konzentriert sich seit weit ¨¹ber einem Jahrzehnt auf die Entwicklung, Steuerung und Navigation von Drohnen mit potenziellen Anwendungen in der Landwirtschaft, f¨¹r Inspektionsaufgaben in der Industrie, Umweltbeobachtungen sowie Such- und Rettungsdienste. AtlantikSolar, eine der vielen Drohnen, die in diesem Labor entwickelt wurden, war das erste unbemannte, autonome, solarbetriebene Flugger?t, das einem 82 Stunden langen Nonstop-Flug absolvierte und damit einen neuen Weltrekord aufstellte. K¨¹rzlich wurde AtlantikSolar f¨¹r die Erforschung abgelegener Gletscher in Gr?nland eingesetzt.