Tipps für die Vorbereitung einer inklusiven Konferenz

Konferenzen sind integrale Bestandteile des wissenschaftlichen Betriebs und einer erfolgreichen akademischen Karriere. Werden bei der Organisation einer Konferenz verschiedene Dimensionen von Diversit?t und Inklusion nicht mitgedacht, f¨¹hrt es dazu, dass vielversprechende Forschende nicht ihr volles Potential aussch?pfen k?nnen oder ihre Karrieren gar fr¨¹hzeitig beenden. Darunter leiden nicht nur einzelne Betroffene, sondern aufgrund reduzierter Produktivit?t, geminderter Qualit?t der Lehre und Verlust von Ressourcen der ganze Wissenschaftsbetrieb.

Organisationsteams k?nnen bei der Konferenzvorbereitung diverse praktische Aspekte beachten, damit sich alle Teilnehmenden m?glichst wohlf¨¹hlen, gut arbeiten k?nnen und angemessen repr?sentiert sind.

Thema der Konferenz, Organisationskomittee und fr¨¹he Ank¨¹ndigungen

• Das Thema der Konferenz ist so breit wie m?glich gefasst, damit diverse Forschende einbezogen werden k?nnen.
• Das Organisationskomitee ist divers zusammengesetzt (Geschlecht, Race, Alter, akademische Position, Behinderung usw.). Innerhalb dieses Organisationskomitees ist ein Team eingesetzt, welches sich auf Diversit?tsaspekte und Zug?nglichkeit achtet. Schon im Vorfeld werden Ansprechpersonen f¨¹r Konferenzteilnehmende bestimmt, damit Bed¨¹rfnisse, R¨¹ckmeldungen oder Beschwerden (etwa sexuelle Bel?stigung, Rassismuserfahrung) niederschwellig angebracht werden k?nnen.
• F¨¹r die Ank¨¹ndigung der Konferenz wird ein Statement verfasst, in dem sich die Veranstalterin deutlich gegen Diskriminierung in verschiedenen Dimensionen positioniert.
• Hinweise zu Datum, Zeiten und Zug?nglichkeit des Veranstaltungsortes werden fr¨¹hzeitig publiziert, damit sich alle Teilnehmenden entsprechend ihren Bed¨¹rfnissen vorbereiten k?nnen.

Diversit?t bei Vortragenden und Teilnehmenden

• Es ist festgelegt, welche Themen und Identit?ten (Geschlecht, Race, Alter, akademische Position usw.) bei der Veranstaltung vertreten sein sollen. Vortragende werden entsprechend eingeladen.
• Das Ranking von Einreichungen erfolgt nach vorher festgelegten klaren Kriterien, inklusive dem Vorgehen f¨¹r die finale Auswahl. Zum Beispiel werden gleich gut bewertete Bewerbungen gem?ss den Diversit?tsrichtlinien gewichtet. Um impliziten Bias zu vermeiden, kann ein Doppelblind-Verfahren eingesetzt werden.
• Unterrepr?sentierte Gruppen und Studierende werden aktiv zur Konferenz eingeladen. Vortragende und Teilnehmende werden unterst¨¹tzt, etwa durch gestaffelte Preise f¨¹r kleinere Budgets, Stipendien oder sonstige Finanzierungen, sowie bei organisatorischen H¨¹rden wie Visumbeantragung, Anreise f¨¹r Mobilit?tseingeschr?nkte oder Kinderbetreuung.

Vor der Konferenz

• Die Vortragenden werden dabei unterst¨¹tzt, Beitr?ge wie Texte, multimediale Pr?sentationen und gedrucktes Material barrierefrei zu gestalten.
• F¨¹r Konferenzen, welche vor Ort durchgef¨¹hrt werden, sind Teilnehmende und Vortragende fr¨¹hzeitig ¨¹ber die Zug?nglichkeit des Veranstaltungsortes informiert: Anfahrt, Hindernisfreiheit der R?ume, vorhandene technische Hilfsmittel etc. Bei der Registrierung k?nnen Referierende und Teilnehmende ihren Bedarf an (technischen) Hilfsmitteln, Dolmetschdiensten (inkl. Geb?rdesprache), R¨¹ckzugsr?umen und Weiterem anmelden.
• Beim Anmeldeprozess haben die Teilnehmenden die M?glichkeit, bevorzugte Pronomen und Rufnamen mitzuteilen. Eine inklusive Kommunikation wird erleichtert, wenn Pronomen angek¨¹ndigt auf Namensschilder gedruckt werden. Jedoch muss es immer die M?glichkeit geben, diese Information nicht anzugeben.

Kontakt

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