Respekt leben – E-Learnings
Wo f?ngt sexuelle Bel?stigung an? Was tun bei einem Vorfall? Bis zu: Welche unbewussten Vorannahmen pr?gen mein Handeln? Wie wirken sie sich aus? – Erfahren Sie mehr in den beiden E-?Learnings der ETH Zürich.
E-Learning: Umgang mit sexueller Bel?stigung
Sexuelle Bel?stigung wird an der ETH Zürich nicht toleriert.
Lernen Sie anhand von Fallbeispielen, in welchen Formen sexuelle Bel?stigung auftreten kann und wie der rechtliche Rahmen aussieht. Das E-Learning bef?higt Sie dazu, bei einem Vorfall von sexueller Bel?stigung Stellung zu beziehen.
Zeitaufwand: rund 60 Minuten
Standpunkte der Schulleitung
E-Learning: Unbewusste Vorannahmen
Unbewusste Vorannahmen (?Unconscious Bias?) k?nnen dazu führen, dass wir Menschen unabsichtlich unfair behandeln oder diskriminieren.
Lernen Sie, wie solche Verzerrungen entstehen, welche Folgen sie haben und wie sie vermieden werden k?nnen.
Zeitaufwand: rund 70 Minuten
Standpunkte der Schulleitung zum Umgang mit sexueller Bel?stigung
Das E-?Learning richtet sich an alle ETH-?Angeh?rigen – von der Professorenschaft über die Studierenden bis hin zu den wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen sowie dem administrativen und technischen Personal. Zeitlich nimmt es rund 60 Minuten in Anspruch. Die Lerneinheit ist somit nichts, was sich ?schnell zwischen zwei Sitzungen? erledigen l?sst – doch verdient ein solch wichtiges Thema unsere ungeteilte Aufmerksamkeit, wie ETH-?Pr?sident Jo?l Mesot bekr?ftigt: ?Dieses E-?Learning ist ein zentraler Baustein der Kultur des gegenseitigen Respekts an unserer Hochschule. Ich bitte daher alle ETH-?Angeh?rigen ausdrücklich, sich die Zeit dafür zu nehmen. Es ist eine Investition, die sich lohnt.?
Stellung beziehen, auf Missst?nde hinweisen, sich für sich selbst oder andere einsetzen: Gerade bei F?llen von sexueller Bel?stigung f?llt dies ?fters schwer: ?Sexuelle Bel?stigung ist leider immer noch ein Tabuthema. Mit dem E-?Learning-Modul m?chten wir unsere Community sensibilisieren und bef?higen, sexuelle Bel?stigung nicht nur zu erkennen, sondern vor allem auch zu artikulieren, wenn man selbst betroffen ist oder solches Verhalten beobachtet?, erkl?rt Julia Dannath, Vizepr?sidentin für Personalentwicklung und Leadership. Denn erst, wenn man über sexuelle Bel?stigung spricht, ist es m?glich, den Betroffenen zu helfen und ein Umfeld zu schaffen, das aktiv interveniert.
?Das E-?Learning-Modul vermittelt einen guten, vertiefenden Einblick in das Thema und jede:r ETH-?Angeh?rige kann daraus lernen?, ist Julia Dannath überzeugt. So werde man nach Absolvieren des Trainings ein besseres Gespür erhalten, wo sexuelle Bel?stigung beginnt. ?Wir h?ren oft die Frage `Darf man denn jetzt nicht mal mehr einen Witz machen oder flirten?`. Natürlich dürfen wir bei der Arbeit und im Studium lachen oder anderen unsere Zuneigung signalisieren. Aber wenn dabei die Würde und die Grenzen einer anderen Person verletzt werden, dann ist es schlicht und einfach inakzeptables Verhalten.?
Sollten Sie von sexueller Bel?stigung betroffen sein oder diese beobachten, holen Sie sich Unterstützung. Die Kontakte unserer Anlaufstellen sowie weitere Informationen finden Sie unter Bel?stigung.
Unbewusste Vorannahmen (?Unconscious Bias?): Mehr zum Thema
Unter Unconscious Bias bzw. unbewussten Vorannahmen verstehen wir das Ph?nomen, dass wir dazu neigen, Urteile auf der Grundlage von Stereotypen und ?berzeugungen zu f?llen, die wir unbewusst in uns tragen. Gepr?gt sind diese Vorannahmen durch unseren pers?nlichen Hintergrund, unser Umfeld und unsere Erfahrungen.
Im Alltag machen solche Vereinfachungen durchaus Sinn: Pro Tag müssen wir tausende von Entscheidungen treffen. Jede einzelne davon gründlich zu reflektieren, würde unsere Ressourcen überfordern. Unbewusste Prozesse, wie Routinen oder ?Bauchgefühle?, steuern deshalb gr?sstenteils unsere Entscheidungsfindung. Das hat seinen Preis: Wir kommen nicht immer auf die beste L?sung und müssen mit Fehlentscheiden leben.
Unbewusste Vorannahmen k?nnen schwerwiegende Auswirkungen haben:
Dazu geh?ren unpassende Bemerkungen, die vielleicht nicht b?se gemeint waren, aber dennoch die Gefühle des Gegenübers verletzen. Beispiele sind Aussagen wie ?Toll, dass du dir als Frau zutraust, Physik zu studieren!? oder ?Woher kommst du wirklich?? an eine PoC (Person of Colour) gerichtet.
Unbewusste Vorannahmen k?nnen auch zu Diskriminierungen führen oder Diversit?t verhindern. Beispielsweise, wenn wir Menschen ausschliessen, weil wir ihnen gewisse F?higkeiten nicht zutrauen (Stereotypen) oder Menschen bevorzugen, die uns ?hnlich sind (Similarity Bias).
Auch unkonventionelle L?sungen werden oft ausgeblendet – obwohl sie vielleicht bei n?herer Betrachtung besser gewesen w?ren als die übliche Herangehensweise.
Wir alle haben unbewusste Vorannahmen. Vollkommen ausl?schen k?nnen wir diese nicht. Aber wir k?nnen Mechanismen erlernen, wie und wann wir diesen bewusst und aktiv entgegenwirken sollten:
- Machen wir uns bewusst, dass wir alle unbewusste Vorannahmen haben. Erst wenn wir einsehen, dass auch unser Denken und Handeln von diesen gepr?gt sein k?nnen, k?nnen wir etwas dagegen unternehmen.
- Nehmen wir uns bewusst Zeit, wenn wir Urteile über Menschen f?llen müssen (z.B. bei Bewerbungsprozessen) oder Handlungen bewerten müssen (z.B. bei Prüfungen). In solchen F?llen lohnt es sich, selbstkritisch die ersten spontanen Eindrücke zu hinterfragen, die uns in den Sinn kommen.
Denken in Schubladen
Diskriminierung basiert h?ufig auf Stereotypen. externe Seite Testen Sie, wie stark Sie von Stereotypen gepr?gt sind.
Online-?Podiumsgespr?ch ?Unconscious Bias an der Hochschule – was, wo und wie?
Gudrun Sander, Professorin mit Schwerpunkt Diversity Management an der HSG, ETH-?Vizepr?sidentin für Personalentwicklung und Leadership Julia Dannath und VSETH-?Vorstandsmitglied Jannik Kochert diskutierten unbewusste Vorannahmen im Hochschulkontext.
Weiterführende Informationen
externe Seite call_made Video von Royal Society, Emmeline May and Blue Seat Studios, Copyright ?2015Wenn Sie das Gefühl haben, an der ETH diskriminiert oder unfair behandelt zu werden, wenden Sie sich bitte an die Anlaufstellen der ETH Zürich. Die Kontakte sowie weitere Informationen finden Sie unter Diskriminierung.